Institut für Geographie

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Projektbeschreibung

Digitale Geschäftsmodelle – Wandel von Wertketten und Arbeit am Beispiel der Logistikbranche

Problemstellung

In vielen Branchen entstehen auf Basis digitaler Technologien neue Geschäftsmodelle, die etablierte Märkte auf nationaler und internationaler Ebene aufbrechen und Wertketten reorganisieren. Insbesondere Unternehmen mit digitalen, plattformbasierten Geschäftsmodellen sind besonders erfolgreich darin, sich mittels verschiedener Mechanismen zu mächtigen Akteuren zu formieren und bestehende Rahmenbedingungen ihrer jeweiligen Branchen zu verändern.

Forschungslücke

Gleichzeitig wurden digitale Plattformen von der Wissenschaft in Bezug auf die Folgen für Wertschöpfungsstrukturen und Arbeitsverhältnisse bisher nicht ausreichend untersucht. Auch in der Logistikbranche breiten sich zunehmend verschiedene Plattformmodelle aus, die durch die vereinfachte Vermittlung von Logistikdienstleistungen eine Umgehung oder Verschiebung der etablierten – mehr oder weniger fest in das duale System der Interessenvertretung eingebundenen – Logistikunternehmen begünstigen. Es wird angenommen, dass diese Plattformen zur Neugestaltung von Lieferketten, Abhängigkeiten, Kooperationen und Konkurrenz zwischen den verschiedenen alten und neuen Akteuren der Logistik ebenso wie zu veränderten Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und Möglichkeiten der Mitbestimmung beitragen. Empirische Ergebnisse fehlen jedoch bislang.

Zielsetzung

Hier setzt das Vorhaben an: Auf der Basis einer wirtschaftsgeographischen Perspektive und mithilfe qualitativer Interviews werden 1.) in ausgewählten Fallstudien die Auswirkungen digitaler Plattformen auf Wertschöpfungsstrukturen, Arbeits- und Geschlechterverhältnisse und die Möglichkeiten der Mitbestimmung empirisch untersucht. Zudem werden 2.) die Handlungs- und Gestaltungsspielräume von Gewerkschaften und Betriebsräten in Transformationsprozessen durch plattformbasierte Geschäftsmodelle identifiziert und durch qualitative Szenarien alter-native Gestaltungsoptionen für die Zukunft der Logistikbranche erarbeitet. Es erfolgt 3.) ein Beitrag zur konzeptionellen Erfassung von Arbeitsverhältnissen in der Plattformökonomie aus wirtschaftsgeographischer Perspektive.