Institut für Geographie

IfG


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Migration, Bildung und Inklusion in schulischen Kontexten (Osnabrücker NetzWerkstatt)

Publikationen & Vorträge

2017: "Inklusion und Exklusion in Schulischen Kontexten". Vortrag im Rahmen der HGD-Symposium. Jena (Kuckuck, M.; Leimbrink, N.; Pochadt, M.; Aufenvenne, P. und Steinbrink, M.)

2017:  "Schulische Integrationsforschung mit Knoten und Kanten. Eine netzwerkanalytische Studie zur Einbindung migrantischer SchülerInnen in informelle Klassenstrukturen. Posterpräsentation im Rahmen der Tagung: Deutscher Kongress für Geographie in Tübingen. (Kuckuck, M.; Leimbrink, N.; Pochadt, M.; Aufenvenne, P. und Steinbrink, M.)

hier zum pdf

 2018 (im Druck): Integration durch Peers. Eine netzwerkanalytische Studie zur Einbettung migrantischer Kinder und Jugendlicher in Schulklassen. In: Budke, A. & Kuckuck, M. (Hrsg.) (2017): Migration und geographische Bildung. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. (Aufenvenne, P., Kuckuck, M.; Leimbrink, N.; Pochadt, M. und Steinbrink, M.)

2018 (im Druck): Inklusion und Exklusion im schulischen Kontext. Eine netzwerkanalytische Studie zur Einbindung migrantischer Schülerinnen und Schüler in informelle Klassenstrukturen. In: Dickel, M., Pettig, F. & Reinhardt, F. (Hg.): Grenzen markieren und überschreiten. Positionsbestimmungen im weiten Feld der geographiedidaktischen Forschung.  Münster: Lit- Verlag: 147-156. (Aufenvenne, P., Kuckuck, M.; Leimbrink, N.; Pochadt, M. und Steinbrink, M.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Projektleitung:

Jun.-Prof Dr. Miriam Kuckuck,

PD Dr. Malte Steinbrink


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 
Dipl.-Geogr. Philipp Aufenvenne
Nina Leimbrink, M.Ed.
Max Pochadt (B.A.)
Förderung: EKBI (Zentrum für Lehrerbildung), Forschungspool der UOS
Zusammenarbeit mit:
Zentrum für Lehrerbildung der Universität Osnabrück
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium
Gymnasium in der Wüste
Möser Realschule am Westerberg
Integrierte Gesamtschule (IGS) Eversburg
Laufzeit: Beginn 2016 – bis heute

Unter Inklusion wird die gleichrangige gesellschaftliche Partizipation aller Menschen unter Einbezug aller Heterogenitätsdimensionen (wie z. B. der Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen, ethnische Zugehörigkeit, sozioökonomischer Hintergrund, Geschlecht) verstanden (Textor 2015). International vergleichende Lernstandserhebungen wie PISA/TIMMS haben allerdings gezeigt, dass eine hohe Zahl von Jugendlichen das deutsche Schulsystem mit einer unzureichenden Grundbildung verlässt und dass hiervon insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund überproportional häufig betroffen sind (Quenzel & Hurrelmann 2010, PISA 2016). Doch Bildung ist für die gesellschaftliche Teilhabe von herausragender Bedeutung, und die aktuelle Migrationssituation macht den gesellschaftlichen Handlungsbedarf daher noch drängender: Die rezenten Fluchtbewegungen nach Europa stellen die Ankunftsgesellschaften vor vielfältige Herausforderung und bergen gleichzeitig immenses Potential für den alternden Kontinent. Schätzungen zufolge sind knapp die Hälfte der Menschen, die derzeit nach Deutschland zuwandern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Diese benötigen nicht nur Unterbringung und finanzielle Versorgung, sondern auch soziale und ökonomische Zukunftsperspektiven.

Der Schule kommt bei der Inklusion durch Bildung unzweifelhaft eine Schlüsselrolle zu. Indes ist die Schule keineswegs nur als formale Bildungsinstitution Mittel zum Zweck (Funktion 1), sondern auch als alltägliche Arena informeller sozialer Kontakte und Interaktionen zwischen Migranten und peers (MitschülerInnen) aus der sog. Mehrheitsgesellschaft (Funktion 2) höchst relevant für den gesellschaftlichen Inklusionsprozess. Das Projekt Migration, Bildung und Inklusion in schulischen Kontexten nimmt diese inkludierende Doppelfunktion (Funktion 1 & 2) in den Blick und macht die Frage nach der sozialen Einbindung migrantischer Schülerinnen und Schüler ins Klassengefüge zum Ausgangspunkt.

Aus netzwerkanalytischer Perspektive werden die informellen Interaktions- und Kommunikationsstrukturen innerhalb von Schulklassen unterschiedlicher Jahrgänge und Schulformen betrachtet. Die Einbettung in soziale Netzwerke innerhalb der Schulklasse wird dabei als Indikator für soziale In- bzw. Exklusion verwendet. In diesem Projekt werden sowohl die Strukturen der Klassennetzwerke als auch die Positionen der migrantischen Schülerinnen und Schüler schul- und jahrgangsübergreifend vergleichend untersucht.

Folgende Fragen stehen im Zentrum:

  • Inwiefern geben Position und Grad der Einbettung Aufschlüsse über schulische Integrationserfolge und deren Einflussfaktoren?
  • Inwiefern ist die soziale Einbettung in die peergroup (Klasse) auch für den individuellen Bildungserfolg wichtig? Korreliert also Netzwerkintegration mit dem schulischen Vorankommen? 
  • Geben die strukturanalytischen Vergleiche der Klassenzusammenhänge Hinweise auf die Wirksamkeit der Integrationskonzepte/ -bemühungen der jeweiligen Schule?

Im Januar 2017 wurden in einer ersten Studie 45 Klassennetzwerke (1.054 Schülerinnen und Schüler) aus den Jahrgangsstufen 5-10 an vier Osnabrücker Schulen erhoben. Diese Erhebung stellt die Vorstudie für ein größer angelegtes Forschungsvorhaben dar.