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Bericht der Tagesexkursion nach Hannover (08.11.2018)

Ziele und Entwicklung von Kerncurricula im Unterrichtsfach Erdkunde

Geographinnen und Geographen der Uni Osnabrück im Niedersächsischen Kultusministerium

 

Das Bild zeigt die Altstadt von Hannover. Foto: USA-Reiseblogger @ pixabay.com 
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Am 8. November besuchte eine Gruppe von 20 künftigen Lehrkräften das Kultusministerium in Hannover. Sie alle studieren zur Zeit an der Universität Osnabrück das Fach Geographie und bereiten sich auf den  Abschluss als Master of Education mit dem Berufsziel Lehramt am Gymnasium vor. Zusammen mit ihrem Dozenten, Hon.-Prof. Dr. Mittelstädt, wurden sie vom Niedersächsischen Kultusminister G. H. Tonne begrüßt . Anschließend informierten sie drei Experten aus dem Ministerium und aus der  Fachberatung bzw. Seminarleitung in der zweiten Ausbildungsphase über die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kerncurricula. Die Studierenden erfuhren, dass diese Kerncurricula als Instrumente der Verständigung über die Fragen „Was sollen Schüler lernen?“ und „Was sollen Schüler können?“ dienen. Zu den curricularen Zielsetzungen gehört auch die Eröffnung von Handlungsspielräumen. Eine der zu erfüllenden grundlegenden Bedingungen für die Entwicklung und spätere Implementierung von Kerncurricula ist die Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes der Bezugswissenschaft(en) für das jeweilige Unterrichtsfach. Die Entwicklung von neuen Kerncurricula erfolgt transparent, denn die Entwürfe werden während der Erarbeitungsphase online gestellt und können eingesehen werden. Im weiteren Verlauf wurden die Studierenden über die Abläufe bis zum Inkrafttreten informiert. Dann erklärte ein Mitglied der Kommission für die Erarbeitung der Kerncurricula für das Fach Erdkunde in Gymnasien, in Gesamtschulen und Kollegs, warum der Begriff Lehrplan falsch ist und warum sich Kerncurricula als Arbeitsplan verstehen. Die Begründung sieht er in dem kompetenzorientierten Ansatz, der mit den Leitlinien geographischen Lernens und mit den Prinzipien des Erdkundeunterrichts in Einklang gebracht wird. Zu den Herausforderungen für die Schülerinnen und Schüler gehört in der Oberstufe z. B. die  anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der  Frage nach der Gültigkeit der Gliederung der Erde nach Kulturerdteilen. Die Methode der synoptischen Raumanalyse soll die Schülerinnen und Schüler zur Raumverantwortung erziehen und befähigen, die mit der Einsicht in die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit in Raumnutzung und Raumentwicklung einhergeht. Während der einzelnen Referate und im Anschluss führten Fragen der Geographinnen und Geographen zu einer zusätzlich vertiefenden Aussprache. Für die Teilnehmenden war der Besuch im Niedersächsischen Kultusministerium eine ergiebige Ergänzung zu den Inhalten der Lehrveranstaltungen im Fach Geographie an der Universität Osnabrück. Sie konnten außerdem die Bereitschaft des Ministers und  des zuständigen Referatsleiters, erneut eine Gruppe aus dem Institut für Geographie der Universität Osnabrück zu empfangen und zu informieren, als Angebot sowie als Anerkennung verstehen und zugleich als Motivation, sich weiterhin mit allgemeinen und fachbezogenen curricularen Fragen auseinanderzusetzen, mit nach Osnabrück nehmen.

 

Fritz-Gerd Mittelstädt