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Nachlese zur Tagung „Boden – Gewässer – Altlasten“ am 29.10.2021

In ihrem Eingangsreferat hielt die ehemalige Leiterin der Abteilung Binnengewässer am Europäischen Themenzentrum Wasser (UBA, Dessau), Dr. Ursula Schmedtje, einen Überblicksvortrag zum ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer Europas, in dem die grundsätzlichen Erfolge, aber auch Probleme der EU-Wasserrahmenrichtlinie deutlich wurden. Dr. Andreas Müller (Fa. Chromgruen) stellte dann einige praktische und methodische Probleme bei der Erfolgskontrolle von ökomorphologischen Renaturierungsmaßnahmen vor, gefolgt einem Vortrag, der u.a. spezifische Verfahrensvorschläge zur Verknüpfung der Bereiche Gewässer, Ufer und Aue durch Dr. Kathrin Januschke (Uni Duisburg-Essen) thematisierte. Nach der Mittagspause stellten dann zwei Studierende des MBGA (Marcus Raabe und Maximilian Wick) die Ergebnisse des diesjährigen Studienprojekts zu Bewertung der biologischen Gewässergüte und dem Wiederbesiedlungspotential der Hase nach einem chemischen Schadensfall vor.
In der abschließenden Diskussion wurden die methodischen Probleme auf den unterschiedlichen Ebenen (EU, national, lokaler Schadensfall) kritisch beleuchtet, wobei immer wieder auf die inhaltlichen und methodischen Weiterentwicklungen verwiesen wurde, die notwendig sind, um den Gewässern Europas zu einem guten ökologischen Zustand bzw. zumindest Potential zu verhelfen. So fällt z.B. bei der Bewertung des ökologischen Zustands von Gewässern nach wie vor die unterschiedliche Monitoring-Qualität bzw. Auswahl der biologischen Qualitätskomponenten auf verschiedenen Ebenen auf. Auch die Zuordnung der einzugsgebietsspezifischen Schadstoffe zum ökologischen und nicht zum chemischen Zustand wurde kritisch angemerkt.
„Dass das Forum wieder eine so gute Resonanz hatte und der spannende Mix aus Grundlagen, Praxis und lokalem Fallbespiel zu so lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmenden geführt hat, freut mich sehr“, lobte Dr. Andreas Lechner, „es zeigt, wie unabdingbar die methodischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen bei so hochkomplexen und gleichzeitig so wichtigen kritischen Themen wie dem Gewässerschutz oder dem Klimawandel sind.“