Institut für Geographie

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Arbeitsgruppe Geographiedidaktik

 

In der AG Geographiedidaktik fokussieren wir zwei Forschungsschwerpunkte: Transformative und rassismuskritische Bildung. Beide Schwerpunkte untersuchen wir insbesondere unter den Bedingungen einer Kultur der Digitalität und unter den Leitfragen, welche Fähigkeiten Schüler*innen benötigen, um in der digitalen Welt mündig handeln zu können und welche Rolle die geographische Bildung bei der Vermittlung dieser Fähigkeiten spielen kann.

Im ersten Schwerpunkt, der transformativen Bildung, untersuchen wir die Perspektive Jugendlicher auf die Sustainable Development Goals (SDGs). Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Rolle von Change Agents im Schulkontext sowie auf der Bedeutung, die Jugendliche Change Agents im Vergleich zu anderen Akteur*innen und sich selbst bei der Umsetzung beimessen. Auch beschäftigen wir uns mit der Frage, welche informellen Lernprozesse im Themenbereich Klima und Klimawandel innerhalb digitaler Gemeinschaften, wie z. B. Fridays For Future, stattfinden und wie diese im Geographieunterricht für eine transformative Bildung fruchtbar gemacht werden können.

Im zweiten Schwerpunkt setzen wir uns mit rassismuskritischen Professionalisierungsprozessen von angehenden Geographielehrer*innen auseinander. Berücksichtigt werden dabei insbesondere informelle Lernprozesse im Kontext der Digitalität.

Inhaltliche Schwerpunkte: Bildung in der Digitalität, Transformative Bildung/BNE, Handlungsbarrieren im Nachhaltigkeitskontext, Rassismuskritische Bildung

Kontakt: Prof. Dr. Christian Dorsch

International Alumni Training Seminar DigEdu – Training Digital technologies in environmental education

In einem von der AG Geographiedidaktik der Universität Osnabrück in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Kenyatta Universität Nairobi organisierten achttägigen Seminar in Nairobi lernen afrikanische Alumni des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) verschiedene Möglichkeiten kennen, eLearning-Technologien für ein besseres Verständnis von und einen besseren Umgang mit dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise einzusetzen. Methodenschwerpunkte sind E-Portfolios, AI (Artificial Intelligence) sowie VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality). Mithilfe dieser Techniken entwickeln die Teilnehmenden eigene Konzepte, wie Hochschullehre für Klima- und Nachhaltigkeitsfragen und deren Lösung zugänglicher gestaltet und einen größeren Mehrwert für die Studierenden generieren kann. Im Anschluss an das Seminar reist die Gruppe weiter zur eLearning Africa Conference in Ruanda. Dort gestalten die Alumni einen eigenen Workshop, in dem sie die digitalen Hilfsmittel mit praktischen Anwendungsbeispielen vorstellen. Ein wichtiger Schritt für den Erfolg des Seminars: Die Seminarteilnehmer*innen sind zu Multiplikator*innen für die digitalen Technologien geworden, die die Hochschullehre langfristig verbessern sollen. Ziel ist es, dass sie dieses Wirken auch an ihren eigenen Universitäten fortsetzen.

Förderung: DAAD
Laufzeit: Oktober 2023 - Juli 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Dorsch

Freiheit im Wandel? Intergenerationeller Dialog über planetare Grenzen und Verantwortung (SHIFT)

Die Einhaltung planetarer Grenzen, die einen sicheren Handlungsspielraum für die Menschheit definieren, verlangt von Gesellschaften und Individuen einen Verzicht auf Freiheit. Eine mögliche Überschreitung der planetaren Grenzen wird mit enormen Konsequenzen einhergehen, die die Freiheit jetziger und künftiger Generationen stark einschränken können. Diese Fragen der Generationengerechtigkeit bedürfen eines intergenerationellen Dialogs.

Das Projekt SHIFT, das die AG Geographiedidaktik gemeinsam mit der AG Geographische Mensch-Umwelt-Forschung durchführt, schafft ein generationenübergreifendes Austauschformat für Schüler*innen und Senior*innen, bei dem die Teilnehmenden erdsystembedingte Freiheitseinschränkungen der jeweils anderen Gruppe reflektieren. Um diesen Lern- und Reflexionsprozess anzustoßen wird die „Photovoice“ Methode eingesetzt. Hier dokumentieren die Teilnehmende anhand von selbst aufgenommenen Fotos ihren Alltag unter folgenden Fragestellungen:

  • Wo wird meine Freiheit durch globale Umweltveränderungen in meinem Alltag heute schon eingeschränkt?
  • Wo schränke ich mich in meinem Alltag selbst ein, um die Freiheit künftiger Generationen nicht weiter einzuengen?
  • Wo ergeben sich für mich durch meine Verhaltensänderung auch neue Freiheiten?

Im Anschluss erwerben die Teilnehmenden gemeinsam Kompetenzen im Themenfeld planetaren Grenzen und Mensch-Natur-Beziehungen an einem außerschulischen Lernort und starten mit diesem neuen Wissen in die 2. Photovoice Phase. Das Bildungsformat endet mit einer Abschlusspräsentation, die dem intergenerationellen Austausch mittels der aufgenommenen Fotos dient. Die individuelle Reflexion des eigenen Lernprozesses findet in einem selbstgeführten (E-)Portfolio statt.

Ziel von SHIFT ist es, die Teilnehmenden dazu anzuregen, vertieft über Freiheit und die individuelle Verantwortung, diese Freiheit zu bewahren, nachzudenken und eigene Handlungsänderungen abzuleiten. Der intergenerationelle Austausch soll hierbei zu einem Miteinander und einem besseren Verständnis der Freiheitsperspektiven der jeweils anderen Generation beitragen.

Förderung: BMBF
Laufzeit: April - November 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Britta Höllermann & Prof. Dr. Christian Dorsch